Naturbad – Gemeinderatssitzung 26.9.

Am 26.9.2019 war das Naturbad mal wieder ein Thema im Gemeinderat. Diesmal wurde vom Naturbad-Verein Höhenkirchen-Siegertsbrunn und der Wasserwerkstatt aus Bamberg fundiert über die Sachlage am Grundstück, die möglichen Varianten und einer Finanzierung ohne Beteiligung der Gemeinde informiert.

Es freut mich, dass nach meiner Forderung im Juni nach einem Naturbad und mit der bevorstehenden Kommunalwahl (15. März 2020 – Grün wählen!) Schwung in die Sache gekommen ist.

Auf Basis des Bodengutachtens hat der Verein zusammen mit der Wasserwerkstatt die Planung angepasst. So sitzt das Becken weniger tief in der ehemaligen Kiesgrube, sondern wird durch Aufschüttung ebenerdig. Mit Hilfe von Stützen/Pfeilern im Grund wird die Stabilität des Beckens sichergestellt. Die Vorstellung der Planung von der Wasserwerkstatt war sehr lehrreich: von der unterschiedlichen Filterung durch Wasserpflanzen und Kiesfilter, über Verdunstung/Verlust/Kühlung (ca 50% Wasser nachfüllen über einen Sommer) zu möglichen Besucherzahlen (35.000 pro Jahr, mit im Schnitt 700 pro Tag, in Spitze auch mal 1500 Besucher).

Meine Hauptpunkte, die ich auch dank reger Bürgerbeteiligung und Fragen mitgenommen habe, sind:

  • Das Landratsamt sieht das Naturbad als eine Aufwertung des Grundstücks
  • Kostengünstigste Variante einer Badestelle (Baukosten von unter €2 Millionen sind möglich, klassische Freibäder kosten das Doppelte!)
  • Weniger personalaufwändig als klassisches Freibad, da kein chemikaliengeschultes Personal notwendig ist
  • Günstiger im Betrieb (Chemikalien als Kostentreiber in klassischen Bädern)
  • Enten sind für eine bessere Wasserqualität vom Bad zu vergrämen
  • Wasserqualität ohne fließendes Gewässer besser (keine externe Verschmutzung), das heißt: ideale Voraussetzungen bei uns vor Ort!
  • „Mit dem Rad zum Bad“ stärkt die Nutzung durch Ortsansässige, ein Verkehrskonzept sollte das fördern
  • Für die Nutzung im Schulsport besteht ein starkes Interesse beider Grundschulen
  • Pumpenstrom kann gut durch eine Solaranlage versorgt werden (Stärkste Nutzung an sonnenreichen Tagen!)

Nach der Wasserwerkstatt erklärte Arno Rieck, Vorsitzender des Naturbad Vereins, in einem emotionalen Vortrag, wie sehr das Naturbad eine Chance für uns ist. Hier konnte ich innerlich Arno nur zustimmen – ein Naturbad ist für Höhenkirchen-Siegertsbrunn eine einmalige Chance und Investition in einen lebenswerten Ort.

Arno Rieck überzeugt den Gemeinderat

Bei der Vorstellung des Finanzierungsbedarfs waren die Annahmen vom Verein sehr interessant, mit:

  • 700 zahlende Mitglieder
  • 500 Unterstützer
  • 50 helfende Unternehmen

Mit diesen Annahmen erreicht man die dann das Sechs-Säulen-Modell:

  1. ~ €500.000 Wall of Fame – Fliesen der Unterstützer
  2. ~ €600.000 einmalige Spenden
  3. ~ €100.000 Sponsoring durch Unternehmen
  4. ~ €300.000 Eigenleistung
  5. Unbekannte Förderleistung – hier ist die Gemeinde gefragt
  6. ~ €800.000 Kredit

Jährliche Eintrittsgelder sind nicht im Finanzierungskonzept eingeplant, bieten aber eine Möglichkeit für mehr Einnahmen (ggf. wiegt sich das auch auf mit zusätzlichen Ausgaben für Kasse etc).

Nach dieser schlüssigen und mitnehmenden Ausführung konnte der Gemeinderat gar nicht anders, als der Gründung einer Arbeitsgruppe auf Initiative des Vereins einstimmig zuzustimmen. Je Gruppierung wird es einen Vertreter in der Arbeitsgruppe geben, und mit monatlichen Treffen soll transparent und gemeinsam ein Erfolg beim Naturbad sichergestellt werden.

Danke an die Ehrenamtlichen im Verein für ein Naturbad bei uns vor Ort. Eine Zusammenfassung wichtiger Punkte finden sich auch im Informationsblatt Juli vom Verein.

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